Kommunikation findet auf vielen Ebenen statt. Ein Wertversprechen kann man aussprechen – aber wird es auch geglaubt? Und wie gelingt es, dass sich jemand wirklich auf ein Produkt einlässt?
Gesten und Posen sind elementare Mittel menschlicher Kommunikation: die Siegespose auf dem Podest, das Zeigen mit dem Finger, das Anspannen der Muskeln, die Startblockposition eines Sprinters – ausdrucksstark, eindeutig, tief verankert im kollektiven Verständnis.
Wir interpretieren Wahrgenommenes unbewusst – auch körperlich. Schmale Autoscheinwerfer wirken wie zu Schlitzen verengte, aggressive Augen. Breite Kotflügel erinnern an die kräftigen Oberarme eines Bodybuilders. Ein Fotostativ steht breitbeinig und vermittelt Stabilität. Eine Chaiselongue wirkt wie lässig hingeworfen – ein Sinnbild von Entspannung. Wir können uns in Objekte hineinversetzen und machen das auch unwillkürlich. So entstehen Interpretationen und emotionale Bindungen. Ein Produkt erscheint vertraut – und genau das schafft Nähe und bei positiven Signalen schließlich Vertrauen.
Es ist daher klug, einem Produkt eine solche Ausdruckskraft zu verleihen – zum Beispiel durch eine Geste. Bei einem von mir gestalteten Feuerwehr-Rettungsgerät etwa verkörpert die Form eine klare Haltung: „Wir gehen rein, wo andere rausrennen.“ Die nach vorn geneigte Bewegung bringt diese Botschaft auf den Punkt. Sie stiftet Identifikation: aktiv, mutig, dynamisch, kompetent.
Neben technischen und ergonomischen Funktionen sowie der Kommunikation von Qualitätsmerkmalen ist das ein oft unterschätzter, aber wichtiger Faktor: Der Kontext wird Teil des Produktes – und mit ihm auch der Benutzer, der sich gesehen und gewürdigt fühlt.
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