Ist Design manchmal überflüssig? Die kurze Antwort: Ja, manchmal sollte man es besser weglassen.
Die lange: Gutes Design verbessert fast jedes Produkt – seine Funktion, seine Wahrnehmung und seine Marktchancen. Ich habe in über 30 Jahren Projekte von Produktionsmaschinen und Fahrzeugen über Rettungsgeräte, Investitionsgüter, B2B-Elektronik und Consumer-Elektronik bis hin zu Spielzeugen und Eis am Stiel begleitet.
Aber es gibt Situationen, in denen Design (noch) nicht die richtige Lösung ist. Dann ist es meine Aufgabe, nicht auf „mehr Design“ zu drängen, sondern ehrlich zu beraten.
Wann lohnt sich Design nicht? – Die STOPP-Kriterien:
Wirtschaftlichkeit
Wenn die Überarbeitung eines Produktes finanziell nicht machbar ist, hilft auch das beste Design nicht. In solchen Fällen können kleinere, begleitende Maßnahmen wie Produktgrafik oder Verpackung sinnvoller sein.
Wettbewerb
Haben Sie ein Monopol oder ist Ihr Produkt konkurrenzlos? Gratuliere! Dann haben Sie den Jackpot. Dann brauchen Sie kein Design – noch nicht. Aber Märkte verändern sich. Mitbewerber warten nicht lange, und Vorsprung kann schnell verspielt sein.
Preissensibilität
Bei Produkten, bei denen jeder Cent zählt, erscheint Design zunächst als Kostenfaktor. Doch gutes Design kann Prozesse vereinfachen, Material sparen oder ein unscheinbares Produkt in die Markenwelt des Unternehmens einbinden. Trotzdem: In Extremfällen ist Zurückhaltung besser.
Misstrauen
Manche Kunden reagieren skeptisch, wenn etwas „zu schön“ wirkt – sie vermuten Extra-Kosten oder Täuschung. Mein Ansatz: Das Design soll nicht den Designer in den Vordergrund stellen, sondern das Produkt stärken. Wenn Qualitätskriterien nicht erkannt oder geschätzt werden, ist Design unter Umständen fehl am Platz.
Mein Versprechen:
Als Designer sehe ich fast überall Chancen für Verbesserung – aber meine Aufgabe ist es auch, ehrlich zu beraten. Nicht jedes Projekt braucht umfassendes Design. Lassen Sie uns offen darüber sprechen, ob und wie Design Ihnen helfen kann.