Kann Design seine Kosten wieder einspielen?

Kann Design bei Investitionsgütern seine Kosten wieder einspielen?

Die Frage klingt betriebswirtschaftlich – ist in Wahrheit aber strategisch. Denn Design ist mehr als ein Kostenfaktor. Es ist ein Werttreiber.

Trotzdem höre ich in Industriegesprächen gelegentlich den Satz: „Design ist schön – aber es darf nichts kosten, denn wir brauchen es nicht“.

Dieser Satz ist teuer.

Weil er zu kurz denkt. Was, wenn gutes Design sich rechnet? Wenn ein gut gestaltetes Gerät weniger Reklamationen hat, schneller verstanden wird oder auf Messen und im Markt einfach auffällt, weil es sichtbar durchdacht ist?

Ein ergonomisches Bedienpanel spart Schulungszeit und minimiert Fehlbedienungen. Ein positives Produkterlebnis überzeugt. Ein durchdachtes Gehäusekonzept kann Montageprozesse verkürzen und die Anzahl der Teile optimieren. Design visualisiert die Produkteigenschaften unterstützend. Eine klare Formensprache signalisiert Kompetenz und stärkt Vertrauen. Design zahlt auf die Marke ein. Dann ist Design kein Luxus, sondern eine Investition mit Rendite.

Wir leben in einer visuellen Welt – ob wir es wollen oder nicht. Der Mensch glaubt, was er sieht. Und die Industrie wäre schlecht beraten, diese einfache Tatsache zu ignorieren. Wer Wirkung erzeugen will, muss sichtbar werden. Design ist dafür das strategische Werkzeug.

Design kann also Kosten zurückverdienen – nicht in Cent pro Stück, sondern in geringeren Folgekosten, in Differenzierung, in Markenstärkung und Markenbindung – kurz: in Markterfolg. Design macht sich bezahlt – wenn man ihm die Chance gibt.

Man muss die Frage also umdrehen:

Wie viel kostet es, kein Design zu haben?

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